advanced obstacles #2
2017/07/20 20:00 - 2017/07/20 22:00
Kugelmugel, Antifaschismusplatz 2, 1020 Wien
Veranstaltung mit Robtert Mathy, Julia Tazreiter, Anna Watzinger, JoaK

Atmosphäre

Wind - Robert Mathy

In "Wind" lotet Robert Mathy mit seinen künstlich hergestellten mikroatmosphärischen Luftbewegungen den Gestaltungsspielraum von Luftströmen aus. Mit seinem speziell angefertigten Instrumentarium, bestehend aus Luftpumpen, Ballonen, Mikrofonen und sonstigem Werkzeug erörtert er Eigenschaften, die sonst mittels Mikrofonwindschutz vermieden werden. Ein Prozess im zweiten Hauptsatz der Mathyischen Thermodynamik: Die Gradientkraft entweicht über Ballone, seine maximale Klangentropie entsteht durch Friktion an Mikrofonmembrane und variieren durch die morphologischen Strukturen seiner Klangwerkzeuge.

broken coffee - Julia Tazreiter

In ihrer Studie namens "broken coffee" beobachtet Julia Tazreiter die akustischen Qualitäten im Zusammenspiel von Hitze, Wasser, Überdruck und Sicherheitsventil bei Kaffeeperkolatoren und die olfaktorische Wahrnehmung dieser Versuche. Durch das multiple Vorgehen einer profanen Tätigkeit gelingt es ihr diese dem Alltag zu entwenden. Ihr Versuchsaufbau besteht aus einem Ensemble von mehreren Perkolatoren, die mit Heizplatten erhitzt werden. Im finalen Schritt der Performance erzeugen diese ein psychotropes Getränk, das anregend für das Zentralnervensystem ist.

„Daily Bang oder die kleine Schwester von Prometheus“ - Anna Watzinger

Das Zündholz wird im Akt des Anzündens zu einem multidimensionalen Moment. Es zischt, leuchtet, raucht, windet sich und schrumpft. Seine Verwandlung beruht auf Desorption. Jedes Zündholz eine kurze Geschichte der Zeit (Raum) und ein persönlich, wehmütiger Nachhall. Das Zündholz brennt, schüttelt und klickert sich durch den Raum.

composition #1 for well tempered/tuned oscillators - JoaK

Der "advanced obstacles" Co-Host wird diese Ausgabe mit einer seiner jüngsten Kompositionen den Abend eröffnen. In dieser auf fünf Minuten angesetzten Aufführung transformiert er Temperaturschwankungen der vergangenen 500.000 Jahre auf mehreren analogen Rechteckoszillatoren. Je nach Schwankung werden die Oszillatoren durch Bunsenbrenner erhitzt oder durch Eisspray auf - 50 Grad Celsius gekühlt.

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