In "our first audible/profitable economy/exhibition" werden finanzielle Mikrotransaktion in extratonale Klangstrukturen transformiert. Die Ausstellung besteht dabei aus mehreren Maschinen, welche existierende Technologien zweckentfremden und durch einen Münzeinwurf aktiviert werden. Dabei widment sich jeder dieser "Münzautomaten" einem eindeutigen klanglichen Ereignis, das entweder mechanisch, elektrisch, pneumatisch, kinetisch oder durch die eigene Vorstellungskraft ausgelöst wird. Bei einer Veranlagung in alle Maschinen zum gleichen Zeitpunkt ist eine übergeordnete Komposition hörbar. Durch diese Investitionen formen die Maschinen eine Mikroökonomie, die nicht nur des Herstellers (leere) Taschen unterstützen, sondern rückkoppelnd auch sie selbst am Funktionieren hält.
27/09/2017 - 1/10/2017
PlanD, Zagreb, Kroatien
07/09/2017 - 11/09/2017
Ars Electronica 2017, Linz, Österreich
21/07/2017 - 22/07/2017
Republik Kugelmugel, Wien, Österreich
28/04/2017 - 01/05/2017
Zentrale, Wien, Österreich
Aus zwei mechanischen Beinen bestehend marschiert die Maschine nach Münzeinwurf für exakt 120 Sekunden. Das Auftreten der Füße wird dabei piezoelektrisch verstärkt und fungiert somit als Takt und Geschwindigkeitsgeber. Doch die beiden Beine sind etwas asynchron in ihrer Geschwindigkeit. Im Laufe der zwei Minuten wird ein Bein vom anderen um einen Schritt überholt und "Andante" wird als Geschwindigkeitsgeber ad absurdum geführt.
Eine umfunktionierte Trommel einer ausgedienten Waschmaschine ist in ihrer neuen Funktion der Geldwäsche gewidmet. Bei einer maximalen Geschwindigkeit von 30 Umdrehungen pro Minute spielt die Maschine eine 2-Minuten-Komposition. Durch die Fliehkraft werden die Münzen im Inneren in Bewegung und Lärmen gebracht.
Bei dem als ersten erbauten Automaten, namens Glissando, wird eine Flasche mit einem künstlichen Luftstrom zum Pfeifen gebracht. Die Frequenz des Pfeifens wird durch die Veränderung des Wasserpegels der Flasche moduliert. Bitte Achten sie in der 2-minütigen Komposition auf die Eigenresonanz der Flasche, die bei etwa 2/3 Pegelstand entsteht.
Nach Einwurf einer Münze schaltet sich eine Seifenblasenmaschine für 2 Minuten ein. Die dabei produzierten Seifenblasen fliegen in Richtung einer Nagelbrettschaltung. Bei der Explosion der Seifenblase an den Nägeln wird die Schaltung kurzgeschlossen und es fließt widerstandsloser Strom zu einem Lautsprecher und erzeugt ein kurzes Krachen.
Im Austausch für eine kleine Gebühr erfüllt diese Maschine eine simple wiederholende Melodie und lockt unvorsichtige BesucherInnen zur Spekutlation über die performative Funktion und Gefahr bestimmter Haushaltsvorrichtungen. Seine Darbietung durchquert das Gebiet der Ästhetik, durch die einfache Entfernung des ursprünglichen Zweckes.
Bei dieser Maschine entsteht ein Ton mit einer periodisch wiederkehrenden, geringfügigen Veränderung der Frequenz durch ein rotierendes PVC-Winkelrohr über einen Lautsprecher. In der Komposition werden einerseits die Grundfrequenz des Lausprechers im Rahmen von 220 und 1320 Hz bewegt und die Geschwindigkeit des kreisenden Rohres wird verändert.
"Our audible/profitable economy/exhibition" ist initiiert von "nothing more", eine lose Vereinigung von Personen mit einem Interesse an Kollaboration, FLOSS orientierter Arbeitsweisen für künstlerischer Produktionen und Kritik an Technologien teilen. Ein git-repositry ist hier. Derzeit sind involviert:
Niek Hilkmann ist ein universal gebildeter des 21. Jahrhunderts. Gefeiert in Rotterdam, mit einem Hintergrund in Kunstgeschichte, Mediendesign, Musikwissenschaften und Naturgeschichte. Er ist Dirigent des ersten Amateur Avantgarde Orchesters, setzte das erste Bewegtbildpanorama seit dem 19. Jahrhundert um und kuratiert Veranstaltungen wie "Will VHS Save The Universe?" und "Floppy Totaal”.
Joseph Oliver Anton Knierzinger (JoaK);ist Künstler, Komponist und dilettantischer Ingenieur. Seine Leistung bewegt sich hauptsächlich in unausdifferenzierten Formen vergangener, gegenwärtiger, zukünftiger und anachronistischer Protomedien und -technologien. Im Moment arbeitet er an verschiedenen Alogismen und Algorithmen in Wien, Guangzhou und Wartberg.
Michael J. Muik; geboren 1984 in der Nähe der ungarischen Grenze in Oberwart. Nach einer fundierten Ausbildung in Trompete und Elektrotechnik zog er nach Wien und studierte Digitale Kunst an der Universität für Angewandte Kunst. Dieses schloss er 2014 mit Auszeichnung ab. Er lebt und arbeitet in Wien und Unterlimbach.